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Der Baum der Wünsche

In einem kleinen verträumten Städtchen, hinter dem Regenbogen, lebte einst ein alter Mann zufrieden mit seiner Familie.
74 Jahre alt war er mittlerweile, und sein ganzer Sonnenschein war seine kleine Enkeltochter Anna.
Er erinnerte sich noch genau an den Tag, wo dieses kleine Wunder in sein Leben trat,
so als wolle es sagen: „Hier bin ich, hast du mich gerufen?"
Liebevoll blickte er auf seinen alten Apfelbaum, ihm hatte er bisher all seine Wünsche und Träume anvertraut . Er war fest überzeugt, sein Baum hatte viel zur Erfüllung seiner Wünsche beigetragen.
Seine kleine Enkeltochter war wunderschön und war bereits drei Jahre alt.
Stolz war Anton, wenn sie auf seinen Schoß gekrabbelt kam und fragte: „Opa gehen wir auf den Spielplatz, oder gehen wir zusammen zum Café Merkel Erdbeerkuchen essen?"
Sie lachten und scherzten viel Miteinander, bevor Anna dann erschöpft in seinem Arm einschlief.
Meistens musste die Oma eine Geschichte aus dem alten dicken Buch vorlesen.
Überhaupt, sie waren schon ein glückliches Gespann, die Drei.
Türmchen bauen, mit der Oma kochen und Kuchen backen, um hinterher den Kochlöffel abzuschlecken, fand Anna einfach toll.
Antons 75 Geburtstag rückte immer näher und er wurde immer nachdenklicher.
Er saß jetzt öfter als sonst auf der alten Bank, die unter seinem Apfelbaum stand.
Nachdenklich zog er an seiner Pfeife und brütete vor sich hin.
Manchmal sah man, wie er liebevoll den alten Baumstamm streichelte.
Hörte ihn dazu leise murmeln.
Was hatten die Beiden nicht schon miteinander erlebt.
Auch hatten sie ein Geheimnis, welches sie verband.
Der Apfelbaum besaß eine ganz besondere Fähigkeit.
Immer, wenn Anton mit ihm sprach, und ihm seine Wünsche erzählte, gab ihm der Baum ein Zeichen des Verstehens.
Mal warf er ein paar grüne Blätter ab oder ein Zweiglein, und kam die Apfelzeit, warf der Baum einen Apfel ab, und säuselte: "Wünsch dir was, es geht bestimmt in Erfüllung."
Nur nun waren sie miteinander alt geworden.
Der Stamm war nun alt und knorrig, und der Baum zu groß und schwerfällig, um Anton immer zu antworten.
Eines Tages, Anton saß wieder nachdenklich und traurig unter dem Baum, als dieser ihn leise fragte:
"Mein Freund was bedrückt dich?"
"Ach, seufzte Anton" und schubste gedankenverloren die kleine Schaukel an, welche er an einem der starken Äste für Anna befestigt hatte;" man müsste noch ein paar Jahre jünger sein. Das Alter, und der bevorstehende Geburtstag machen mir Angst.
Ich würde meine kleine Anna so gerne groß werden sehen.
Wer weiß, wie lange mich unser Herrgott noch auf dieser Erde lässt!"
Traurig schüttelte Anton seinen Kopf.
"Und wie denkt die kleine Anna darüber," fragte der Baum.
"Ach, sie ist so lustig und unbekümmert, sie macht mir so viel Freude. Wenn ich mit ihr zusammen bin, vergesse ich, dass meine Tage auf Erden gezählt sind," erwiderte der Großvater.
"Na dann gibt es nur eine Lösung. Du musst mit ihr zusammen die Fee der Weisheit befragen," säuselte der Apfelbaum.
"Sie kommt jeden Abend, um mir gute Nacht zu sagen."
"Das ist eine schöne Idee," antwortete der alte Mann.
"Ich werde bei Sonnenuntergang mit Anna wiederkommen. Sie schaukelt doch so gerne vor dem Schlafen gehen." Gesagt, getan!
Als die Sonne langsam untergehen wollte, kamen die beiden Hand in Hand zum Apfelbaum gelaufen.
Schön waren sie zusammen anzusehen, wie sie den Weg zum Apfelbaum schritten.
Die Fee der Weisheit saß längst in den Zweigen und beobachtete die beiden. Der Apfelbaum hatte ihr längst alles erzählt.
Als Anton auf der Bank Platz nahm, um Anna beim Schaukeln zu zusehen, fing die Fee an zu sprechen: “Anton, flüsterte sie, du bittest mich um Jugend?"
"Oh ja," das wäre schön sagte der alte Mann. "Sieh dir doch mein Enkelkind an, ich will sie groß werden sehen. Ich will ihr helfen ein glücklicher Mensch zu werden!"
"Bist du denn so unzufrieden? Denke einmal gründlich nach; “ meinte die Fee.
Sie wies ihn darauf hin, dass auch das Alter seine Vorteile habe.
“Ach, was für Vorteile;“ fragte Anton traurig und schaute seiner Enkelin beim Schaukeln zu.
"Hör doch hin, wie sie lacht, und schaue in ihre glücklichen Augen.“; „Ja, das mag wohl wahr sein,“ murmelte Anton, „sie gibt mir sehr viel Kraft und Jugend.“
"Siehst du,“ sagte die Fee der Weisheit; „und du zeigst ihr, wie man das Leben meistern kann.
Das ist der Kreislauf des Lebens.
Das Alter ist eine schöne Sache, wenn man etwas daraus macht.
Erkläre Anna die Weisheiten des Lebens und sie wird lachen und lernen.
Jugend und Alter ergänzen einander!“
“So habe ich das noch nie gesehen,“ sagte Anton.
Der Apfelbaum säuselte leise:
"Anton, sie hat Recht,“ auch ich gebe dir doch etwas ab. Ich spende dir mehr Schatten mit meinen Ästen, und ich habe starke Arme, um Annas Schaukel zu tragen. In jungen Jahren hätte ich das nicht gekonnt.
Durch Ihr Lachen sind die Vögel zurückgekehrt und bauen wieder Nester in meinen Zweigen. Siehst du, so profitiere auch ich davon,“ sagte der alte, knorrige Apfelbaum. "So ihr beiden,"
sagte die Fee der Weisheit leise, „ nun fliege ich weiter. „Vergesst beide nie, alles im Leben, hat seine Zeit und alles ist gut, wenn man den Sinn darin erkennt."
Sprach es und husch, weg war sie!
Antons Geburtstag war gekommen und jeder wollte ihm gratulieren.
“Warum strahlst du alter Haudegen so,“ wollten seine Freunde wissen.
Der aber hatte seine Anna auf dem Arm und schmunzelte.
"Ist es nicht schön 75 Jahre alt zu sein?"
Fragend schauten ihn alle an. Er lächelte bloß und der Schalk blitzte in seinen Augen.
Was wohl in ihm vorging?
Wir, meine Freunde wissen es und wer mag, sollte diese Geschichte weiter erzählen...

Urheberrecht Celine Rosenkind

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